Utah 1
Tagebuch vom 1. Juni bis 7. Juni
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Grafton
Zion N. P.
Zion N. P.
| Am 1. Juni erkundeten wir die Umgebung mit dem Auto. Zuerst suchten wir Grafton auf, eine Ghosttown wo einst Gold abgebaut wurde. Allerdings war es nichts umwerfendes, ein paar alte Häuser konnte man hier noch sehen, die restlichen Gebäude waren in Privat- besitz und man kam gar nicht zu. Auch wollten wir noch ein paar andere solcher "Ghosttowns" aufsuchen, was sich als absoluter Flopp heraus stellte. Nun ja, mit den Touristen kann man das ja machen. Wir erfrischten uns im Quali Lake bevor wir dann noch die Kolob Road im Westen des Parks fuhren. Dieser Teil war wieder ganz anders, viel weniger spektakulär, eher schon alpin, aber auch sehr schön mit den vielen Nadelbäumen. Wir erreichten inzwischen eine Höhe von 2400 m.ü.M. und es war angenehm kühl. Auf dem Rückweg kamen wir in eine Polizeikontrolle, da wir zu schnell fuhren. Der Sheriff machte zu allem Elend hin auch noch stunk weil wir einen schweizer Fahr- ausweis haben und eine B.C. plate am Truck. Er sagte uns, dass da bestimmt etwas faul sei, denn es könne nicht sein, dass jemand ein Auto in Canada eingelöst hat und einen schweizer Fahrausweis hat. Wir erklärten ihm dann alles und wollten ihm auch noch die Kauf- papiere zeigen. Mit der Zeit wurde es ihm aber zu kompliziert und er liess uns dann gehen. Er sagte dass wir uns in Zukunft an die vor - geschriebene Geschwindigkeit halten sollten und er uns nun aus - nahmsweise nicht büssen würde. Da hatten wir ja noch einmal ge- waltig viel Glück gehabt und kamen mit einem blauen Auge davon.
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Johnson
Grand Canyon N. Rim
Vermillion Cliffs
Colorado River
eisige Abkühung
Widfross Trail N. Rim
| Am 2. Juni verbrachten wir dann den letzen Tag in diesem wunder -
schönen Park, bevor wir weiter zum Grand Canyon reisten. Unterwegs machten wir noch einen Abstecher nach Johnson und wir genossen unsere Fahrt durch die tolle Gegend welche immer wieder mit ihren rottönen überraschte. Da dies mit der Reservation für den Campground am North Rim nicht klappte, stellten wir uns einige Meilen ausserhalb des Park auf dem de Motte Campground hin. Danach setzten wir uns natürlich gleich wieder in's Auto und fuhren in den Park rein. Es war schon ein ganz spezielles Gefühl so am Rande des Canyons zu stehen und man musste diesen Anblick schon zuerst einmal verdauen. Es war absolut gigantisch und man konnte es, ob- wohl man es sah, kaum glauben, diese Grösse, unvorstellbar und un- beschreiblich. Wir liefen dann all die Trails ab und konnten uns vor Begeisterung kaum mehr halten. Auch sahen wir ausser Rotwild ein Kaibab Eichhörnchen, welches sich durch seinen weissen, buschigen Schwanz auszeichnet. Als wir dann am Abend nach Hause kamen, mussten wir feststellen, dass Eine unserer Batterien vom Aufleger defekt war. Das Problem war, dass die kaputte Batterie der "Ge - sunden" den Strom entlud und es war klar, dass wir bald möglichst eine neue Batterie brauchten.
Am 4. Juni entschlossen wir uns nach Page zu fahren um eine neue Batterie zu kaufen. Ein Weg war 170 km, aber wir verbanden dies in diesem Sinne gleich mit einem Ausflug. Die Fahrt durch die Vermillion Cliffs lohnte sich in jedem Fall und die Felsen leuchteten in den schönsten rottönen. Die Batterie fand sich schnell und bald darauf verliessen wir die Stadt wieder. Es war grausam heiss und so dachten wir uns, dass wir am Besten noch schnell in den Colorado River tauchen sollten. Gesagt, getan, zack und schon waren wir wieder draussen. Das Wasser war so kalt, dass hätten wir nie geglaubt. Nach wenigen Sekunden schon wurde man feuerrot und bekam den Krampf. Schrecklich. Wir nahmen dann all unseren Mut zusammen und wagten uns dann aber doch noch einmal ins Wasser. Die Abkühlung tat gut. Als wir wieder auf unserem Campground waren, waren wir überrascht wie kühl es war, auch ging ein rechter Wind.
Am nächsten Tag war es recht bewölkt und bedeutend kühler als am Tag zuvor. Wir entschieden uns den Widfross Trail zu wandern und es war uns gerade recht, dass es nicht so heiss war. Die 16 km lange Wanderung führte uns durch einen schönen Wald und immer wieder stiessen wir an den Rand des Grand Canyons von wo aus man ganz tolle Ausblicke hatte. Auf der Rückfahrt sahen wir noch einen Coyoten und auch wieder Rotwild und Truthennen, von letzteren gibt es hier ganz viele. Am Abend kam ein derartiger Wind auf, dass man kein Feuer machen konnte (hier herrscht extreme Waldbrandgefahr). Gleich hinter dem Campground war eine Lodge und wir liefen dann mal rüber, was sich als ganz gute Idée heraus stellte. Wir wollten eigentlich nur ein Bier, was wir auch bekamen, schlussendlich assen wir auch gleich dort. Es war u fein und wir waren in jeder Hinsicht überrascht. Auch die Leute waren so was von nett und man fühlte sich gleich wie zu Hause.
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Am 7. Juni erwachten wir bei schönstem Sonnenschein und kein Lüftchen wehte mehr im Gegensatz zu gestern. Kurz nach 9.00 Uhr gingen wir dann fragen ob wir nun noch einen Platz hätten für diese Nacht und nach langem warten, sagte man uns dann, dass es kein Problem sei und wir sogar noch auf unserem Platz stehen bleiben durften. Das war natürlich ganz gut. Aber die Organisation der Campgrounds in diesen National Parks ist wirklich sehr schlecht. Wir stellten auch fest, dass über Nacht mindestens noch zwanzig Plätze frei blieben. Auf jeden Fall waren wir happy und fuhren bald danach mit dem Auto all die View Points an und genossen die traumhaften Ausblicke auf den gigantischen Canyon. Gerne wären wir auch noch ein wenig wandern gegangen, aber die meisten Trails hier führen steil in den Canyon hinunter. Einen Trail sahen wir, der nicht so lange war, Marco wollte aber wegen meinem Knie nichts riskieren und so wurde dann halt nichts mit wandern. Wir besichtigten auch das Kolb Studio, was eine interessante Angelegenheit war.
Es ist überhaupt sehr spannend, was im Grand Canyon in den letzten 100 Jahren so ablief. Auf dem Rückweg sahen wir noch etwa fünf Condore welche durch die Lüfte glitten, wir waren überrascht wie riesig diese Vögel sind. Am Abend schrieb ich noch draussen am Tisch und plötzlich stand eine ganze Herde Elk vor mir. Ich staunte nicht schlecht. Die Tiere liessen sich gar nicht irritieren und ästen gemütlich weiter.
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